Projekt „Surenenpass + 1’000er-Treppe“

Veröffentlicht von nd am

Der Surenenpass. Eine MTB-Tour, bei der die Augen vieler leuchten und nostalgisch anmutende Erzählungen beginnen. (Wie damals das mit der Skitour auf den Ruchen. „Uhhhh, der Ruchen, wow… der Ruchen!“.) Ja, der Ruchen und der Surenenpass. Beide auf Urner Boden. Nun ja, zurück zum Surenenpass. Die .gpx-Datei ist schnell gefunden, der SBB Fahrplan studiert, die zb-Tickets organisiert. Doch worum geht es eigentlich bei diesem Unterfangen?

Schauen wir uns einmal die ersten Fakten dazu an:

Der Aufstieg ab Engelberg (auf 1004 m.ü.M) bis Surenenpass (P. 2292) beinhaltet etwa 1’300 Höhenmeter – plus/minus. Diese Höhenmeter werden auf einer recht langen Horizontaldistanz absolviert. Doch dank der (neuen, relativ neuen …?) Zufahrtsstrasse bis Blackenalp muss das Bike von Trainierten nicht (mehr) geschoben oder getragen werden. What a relief! Auch der Wanderweg von der Blackenalp bis zum Surenenpass wurde besänftigt und ist für mich bis zu einer gewissen Höhe fahrbar. Zwischenfazit: Diese erste Etappe ab Engelberg bis Surenenpass ist einigermassen gut machbar – Konditions-wise. Hübsch, nett, gut, passt.

Welcome to Blackenalp – leider geschlossen

Und dann kommt man auf dem Surenenpass an und blick hinunter … okay, *räusper*: Fahrbar sieht DAS wirklich nicht durchgängig aus, also, das, was da unter einem liegt. Der Eindruck täuscht nicht. Kaum schaffe ich ein paar Meter im Sattel, muss ich schon wieder absteigen, weil mir der Untergrund zu steil, zu eng, zu grauslig, zu *peep!* ist.

Ein Vergnügen fühlt sich anders an.

Bis runter nach Waldnacht schwöre ich mir, diese Wanderwege nie mehr mit dem Bike in Angriff zu nehmen. Zudem sind die Trails nicht wirklich in eine „anmächelige“ Landschaft eingebettet. Es ist feucht, dunkel mit losem Untergrund, schleimig, schlammig,… wer genau findet an solchen Bedingungen Gefallen?! Ich denke mir: „Warum die leuchtenden Augen der anderen beim Gedanken an den Surenenpass?!“ Egal. Nützt jetzt auch nichts mehr, so mittendrin im Schlammassel.

Ab Waldnacht folgt die Abfahrt durchs Bocki-Tobel. Zögerlich nehme ich den Trail unter die Räder und traue der Sache nur bedingt. Der Herbst hat den Weg schon ziemlich üppig mit Blättern zugedeckt. Entspechend undurchsichtig wirkt alles auf mich. Doch – wie schön! – meine Vorderreifen hält allem Stand und kein einziger Rutscher bringt mich zu Fall. Auch der Hinterreifen fährt sich angenehm und rutscht nur dort, wo er rutschen darf und soll.

Bocki-Tobel: Ja, gut, mit etwas Übung kann das bestimmt für mich zu einem Vergnügen werden. Mal schauen, ob ich mich & mein neues Bike nächste Saison einmal von der Bahn hochtragen lassen werde.

Die Abfahrt bis ganz runter ist lang und nicht ganz ohne. Enge Kurven sind für mich die grösste Herausforderung. Dazu kommen manchmal ganz schön steile Passagen. Im Tal angekommen, bin ich bereits etwas müde. Ha! Jetzt kommt aber ein weiterer mühsamer Teil auf uns zu: Der Tranfer bis nach Bauen. Du meine Güte… ich erspare euch diesen Beschrieb.

Ab Bauen folgt die berühmt-berüchtigte 1’000er-Treppe hoch nach Seelisberg. Also, Peak-Rider installieren und das Bike tragen. Los geht’s!

Von Seelisberg geht’s nach Emmetten, wo Urs zielstrebig das wartende Postauto ansteuert und den Chauffeur fragt, ob er uns & unsere Bikes bis nach Stans mitnimmt. Wie erleichtert bin ich, als dem so ist. Gerne bezahlen wir den Fahrpreis und sparen uns damit viele langweilige asphaltierte Kilometer. Der Trail von Emmetten bis nach Beckenried runter ist keine Option (mehr), da wir spät dran sind und die Sonne bereits im Sinkflug ist.

Ab Stans folgt die Rückfahrt nach Hause. In der Garage angekommen surrt alles: Kopf, Rücken, Beine, Füsse… die Rundreise ist geschafft. Und ich auch.

Fazit: Es gibt Besseres. Aber es war ein Erlebnis mit Hochs und Tiefs. Würde ich diese Tour noch einmal machen? Nein. Empfehle ich sie weiter? Nein. Doch das Bocki-Tobel als alleinige Tour ist – wie erwähnt – eine Wiederholung wert. Cheers!