Es ist ein Montag im August. Ein stabiles Hoch beschert uns sonniges Wetter und warme Temperaturen – in tieferen Lagen sind es heisse, drückende, unangenehme 30-35 Grad Celsius! Aber so um den Grimsel rum herrschen angenehmere Grade. Wir sind dankbar.

Mit unseren Freunden machen wir uns auf den Weg zum Räterichsboden-Stausee am Grimsel. Ein Wunsch soll in Erfüllung gehen, ein Augenpaar leuchtet: Der Besuch der Bächlitalhütte SAC!

Start ist irgendwann nach 10 Uhr. Die Rucksäcke sind gepackt, die Bergschuhe gebunden, die Stöcke montiert.

Stöcke?! Stöcke?!?! Ja, das sind die sogenannten „Undinger“ fürs Obsiwandern.

Uns stehen tausende natürliche Treppenstufen bevor. Der Wanderweg zur SAC Hütte ist wirklich mit viel Herzblut zu einer 1’000er Treppe gewandelt worden – irgendwann früher, anno dazumal, als die Mannen noch Pfupf hatten in Beinen und Armen. Okay, ich schweife ab.

Jedenfalls bemerkt unsere Freundin sehr bald, dass Urs‘ Rat bezüglich dieser Stöcke aka „Undinger“ liebevoll gedacht ist und begnügt sich mit einem Stock. Der Freund jedoch beharrt auf seinen beiden „Helfern“. Jeder wie er möchte. Diese langen, dünnen Dinger sind echt ein Graus, wenn’s obsi geht. Gleichgewichtssinn adé! Jänu.

Voranschlagt sind 2 bis 2,5 h Aufstiegszeit. Wir haben etwas länger, aber das ist gut so. Wir sind weder auf der Flucht noch sind Gewitter vorhergesagt.

Endlich bei der Hütte angekommen, ist die Freude immens! Das ist ansteckend und macht gute Laune. Die Hälfte ist geschafft. Nach einer stärkenden Suppe machen wir uns auf den Abstieg.

Mit viel Geduld, Ruhe und Konzentration schaffen wir die unzähligen Treppenstufen in Richtung Start. Es ist eine echte Herausforderung für unsere Freunde… aber – wir sind enorm dankbar – alles geht ohne Zwischenfälle recht flüssig voran. Beim Auto zurückgekehrt sind wir alle erleichtert. Das war ein Abenteuer.

Ein Traum konnte in Erfüllung gehen. Wie schön!